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Kommunale Wärmeplanung

Die Umstellung des Energiesystems von klimaschädlichen fossilen Brennstoffen hin zu sauberen erneuerbaren Energien zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Ob diese Energiewende gelingt, ist jedoch maßgeblich vom Erfolg der Wärmewende abhängig.

In privaten Haushalten werden über 90 % der ⁠Endenergie⁠ für Wärmeanwendungen verbraucht. Dabei wird überwiegend Erdgas eingesetzt. Zeitgleich herrscht große Verunsicherung, welche Wärmeversorgung zukunftstauglich ist. 

Die kommunale Wärmeplanung gibt Antwort auf die Frage, welche Wärmeversorgungsoption in einem bestimmten Gebiet oder Teilgebiet Jenas zukünftig besonders geeignet ist.

 

Die kommunale Wärmeplanung ist ein technologieoffener, langfristiger und strategisch angelegter Prozess mit dem Ziel einer weitgehend klimaneutralen Wärmeversorgung der Stadt. Als Planungsinstrument koordiniert sie im gesamten Gemeindegebiet die Deckung der zukünftigen Wärmebedarfe durch vor Ort verfügbare und nachhaltige Wärmequellen.

Mit der kommunalen Wärmeplanung wird der Stadt Jena der Weg hin zu einer Wärmeversorgung frei von fossilen Energieträgern aufgezeigt. Dafür wurde die Stadt in 57 sogenannte Wärmeversorgungsgebiete unterteilt. 

Für jedes dieser Gebiete wurde geprüft, welche Heizform künftig am besten geeignet ist – sei es der Anschluss an ein bestehendes oder geplantes Wärmenetz, eine dezentrale Lösung wie die Wärmepumpe oder auch noch offene Prüfergebnisse, bei denen weitere Untersuchungen nötig sind. Eine interaktive digitale Karte stellt die Ergebnisse übersichtlich und adressgenau dar. Die Karte ist im Kartenportal der Stadt Jena(Link ist extern) sowie auf der Webseite der Stadtwerke Jena(Link ist extern) abrufbar.

Die Wärmeplanung schafft Planungs- und Investitionssicherheit für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und die Stadt selbst. Eigentümerinnen und Eigentümer von Grundstücken können somit besser planen, welche Investitionen in die klimafreundliche Energieversorgung zu welchem Zeitpunkt die für sie wirtschaftlichste ist.

Fachliche Erarbeitung

Mit der fachlichen Erarbeitung der Kommunalen Wärmeplanung wurde das Hamburg Institut Consulting GmbH beauftragt. Diese erfolgte 2024/2025 in enger Kooperation in einem Kernteam aus Planungsbüro, Stadtverwaltung und Stadtwerke Jena Netze GmbH. 

Im Rahmen von regelmäßigen Akteurstreffen wurden Vertreter von Wohnungswirtschaft, Unternehmen, relevanten Vereinen und Interessensvertretungen in die Erarbeitung der Wärmeplanung eingebunden.

Vorstellung des Entwurfes

Im Februar 2025 wurden die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung in einem Entwurf vorgelegt und in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Vertreter des Planungsbüros, der Stadtwerke Jena Netze GmbH und der Stadtverwaltung stellten den Entwurf vor und standen in einer offenen Fragerunde Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort. Die Informationsveranstaltung wurde von Jena-TV aufgezeichnet und kann über die Webseite von Jena-TV aufgerufen werden bzw. ist unter Links gelistet.

Informelles Beteiligungsverfahren

Über ein informelles Beteiligungsvorhaben konnten alle Bürger ihre Hinweise zur Planung einbringen. Die zahlreichen Rückmeldungen haben geholfen, den Plan weiter zu verbessern.

Der Ablauf zur Erstellung der kommunalen Wärmeplanung teilte sich grob in folgende Arbeitspakete auf:

  1. Bestandsanalyse: Für das Stadtgebiet Jena wurden der aktuelle Wärmebedarf, der Gebäudebestand sowie die für die Wärmeversorgung relevante Energieinfrastruktur analysiert und Annahmen zur künftigen Entwicklung des Wärmebedarfes getroffen.
  2. Potenzialanalyse: Es wurden die Potentiale für langfristig verfügbare erneuerbare Energien und für unvermeidbare Abwärme abgeschätzt.
  3. Zielszenarien und Entwicklungspfade: Basierend auf dem zukünftigen Wärmebedarf und den langfristig vorhandenen Potenzialen wurde das Stadtgebiet in 57 Teilgebiete – sogenannte voraussichtliche Wärmeversorgungsgebiete – eingeteilt. Für diese werden jeweils in einem Steckbrief die konkreten Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung dargestellt.
  4. Strategie- und Maßnahmenkatalog: Der Maßnahmenkatalog stellt insgesamt 26 Maßnahmen in Form von Steckbriefen dar, die notwendig sind, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Die Umsetzung erfolgt durch die Stadt selbst oder durch Vereinbarung mit Dritten.

Verstetigungsstrategie und Controlling-Konzept

Der Wärmeplan ist regelmäßig, spätestens alle fünf Jahre, auf Basis aktueller Informationen und Erkenntnisse zu überprüfen und die Fortschritte bei der Umsetzung der ermittelten Strategien und Maßnahmen zu überwachen. In Jena erfolgt die Evaluation spätestens aller drei Jahre und somit erstmals im Jahr 2028.

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 25.06.2025 die Kommunale Wärmeplanung für das gesamte Stadtgebiet beschlossen. Den Beschlussvorlage mit allen Dokumenten finden Sie unter Links. Nun beginnt die eigentliche Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung.

Den Bericht zur Kommunalen Wärmeplanung sowie die Übersicht der voraussichtlichen Wärmeversorgungsgebiete finden Sie unter Downloads.

Die Wärmeplanung ist eine strategische Planung und die Ergebnisse der Wärmeplanung sind rechtlich nicht verbindlich. Der kommunale Wärmeplan stellt demnach für Dritte eine wichtige Informationsgrundlage dar, um Akteure der Wärmewende sowie die Bevölkerung frühzeitig von der avisierten Zukunft der Wärmeversorgung in Kenntnis zu setzen. Ein Anspruch bzw. eine Verpflichtung auf eine bestimmte Versorgung besteht dadurch jedoch nicht.

Grundlage ist das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze, kurz Wärmeplanungsgesetz(Link ist extern). Es wurde am 20.12.2023 vom Bundestag beschlossen und ist am 01.01.2024 in Kraft getreten.

Darüber hinaus ist das Wärmeplanungsgesetz mit dem Gebäudeenergiegesetz(Link ist extern) eng verzahnt. Hier ist u.a. festgesetzt, dass seit dem 01.01.2024 in Neubauten innerhalb von Neubaugebieten nur Heizungen installiert werden dürfen, die auf 65 % erneuerbaren Energien basieren. Für Bestandsgebäude hingegen gibt es längere Fristen, um fossile Heizungen auszutauschen. Diese Vorgaben im Gebäudeenergiegesetz gelten allerdings erst einen Monat nachdem der Stadtrat einen Beschluss über die Ausweisung von Gebieten zum Neu- oder Ausbau von Wärmenetzen gefasst hat bzw. ab dem 01.07.2026.

Die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung Jena wird gefördert durch die Kommalrichtlinie(Link ist extern), einer Förderlinie für Kommunen innerhalb der Nationalen Klimaschutzinitiative. 

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Die Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Die ThEGA bietet 2025 gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Thüringen die sogenannten "Feierabendtalks" an, eine online-Veranstaltungsreihe zum Sparen von Strom- und Heizkosten.

Sie möchten durch selbst erzeugte Energie oder weniger Energieverbrauch etwas für den Klimaschutz und das eigene Konto tun. Da hilft es, zu wissen, wo Einsparungen besonders effektiv sind. In unseren Online-Feierabendtalks zeigen wir Thüringer Mietern und Hauseigentümern, wie sie zuhause Energie clever nutzen können. Quelle: ThEGA Webseite(Link ist extern)

So findet am 09.09.2025 "Neue Heizung: Ist die Wärmepumpe die beste Lösung für Ihr Zuhause?(Link ist extern)" ein einstündiger Feierabendtalk statt. Am 30.09.2025 wird es um das Thema "Wo fange ich bloß an? So sanieren Sie Ihr Haus in der richtigen Reihenfolge und sparen Kosten(Link ist extern)" gehen.

Sonstige Beratungsangebote zu Gebäudesanierung, Heizungstausch oder dem Einbau von Photovoltaik-Anlagen finden Sie auf der Energieberatungsseite der Stadt Jena.

Auf der Seite "Fragen und Antworten Kommunale Wärmeplanung" beantworten wir häufig gestellte Fragen zur Kommunalen Wärmeplanung in Jena. Diese beziehen sich auf allgemeine Fragen zur Wärmeplanung in Jena, zum Gebäudeenergiegesetz (GEG), zur Jenaer Fernwärme und zur dezentralen Wärmeversorgung.

Das Bild zeigt eine Logo-Darstellung. Oben im Bild steht der Schriftzug „gefördert durch“, darunter sind zwei nebeneinander stehende Logos zu sehen: das Logo des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz auf der linken Seite und das Logo der Nationalen Klimaschutzinitiative auf der rechten Seite. Das Logo des Ministeriums besteht aus einem stilisierten, schwarzen Bundesadler und einem vertikalen Balken in den Farben der deutschen Flagge (schwarz, rot, gelb). Daneben steht: „Bundesministerium.
Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die Nationale Klimaschutzinitiative aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
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