
Hitzeaktionsplan
Mit dem Hitzeaktionsplan zählt Jena zu den ersten Städten in Mitteldeutschland, die strategisch der zunehmenden Wärmebelastung und den damit verbundenen gesundheitlichen Konsequenzen begegnen möchten.
Das kommt nicht von ungefähr, Jena ist aufgrund ihrer topografischen wie strukturellen Gegebenheiten die wärmste Stadt Thüringens und eine der heißesten Städte Deutschlands. Hitzejahre wie 2018 mit seinen 37 Heißen Tagen (Tmax > 30°C) bzw. 102 Sommertagen (Tmax > 25°C) werden mehr und mehr zur Normalität, während aktuelle Klimaprojektionen eine Intensivierung und Häufung von teils extremen Hitzeperioden erwarten lassen. Unsere Hilfesysteme, medizinischen Einrichtungen, Bildungseinrichtungen, Sportvereine sowie die Bürgerinnen und Bürger bekommen dies zunehmend zu spüren.
Mit dem Hitzeaktionsplan sollen daher die Jenaer Bevölkerung und insbesondere die sogenannten vulnerablen Gruppen (u. a. Kleinkinder, ältere Menschen, gesundheitlich vorbelastete Menschen, Schwangere) besser vor den zukünftig intensiver werdenden Hitzeperioden und den damit verbundenen Gesundheitsgefahren geschützt werden. Mit dem Plan werden klare Handlungsabläufe und Zuständigkeiten im Falle eines Hitzeereignisses etabliert, die Risikokommunikation gestärkt sowie der bauliche Hitzeschutz stärker in der Bauplanung verankert.
Der Hitzeaktionsplan führt insgesamt 31 Maßnahmen in vier thematischen Handlungssäulen auf:
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Hitzeprävention (A): Mittel- bis langfristig wirksame Maßnahmen sollen systematisch umgesetzt und verankert werden. Maßnahmen in diesem Bereich dienen der Reduktion der Exposition zum Schutz vor extremer Hitze. Übergeordnete Ziele sind dabei die Minimierung des städtischen Wärmeinseleffekts sowie die Förderung des Aufbaus von Unterstützerstrukturen.
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Risikokommunikation (B): Der Hitzeaktionsplan soll die Bevölkerung zu einem hitzeangepassten Verhalten animieren. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Sensibilisierung für und die Risikokommunikation zu Hitzerisiken zu stärken sowie Handlungskompetenz in den Hilfesystemen, dem Arbeitssektor und vor allem in der Bevölkerung zu befördern.
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Akutereignis (C): Hierzu gehören Maßnahmen, die im Akutfall, also während einer Hitzewelle ergriffen werden, um den Schutz insb. von vulnerablen Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten.
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Monitoring und Evaluation (D): Über die Monitoringmaßnahmen soll der Zusammenhang zwischen Hitze im Stadtgebiet und einem erhöhten Gesundheitsrisiko sichtbar gemacht werden. Die Evaluierung stellt sicher, dass die Maßnahmen des Hitzeaktionsplanes die gewünschte Wirkung erzielen (Effektivität), kosteneffektiv sind (Effizienz) sowie die anvisierte vulnerable Gruppe erreichen und auf Zustimmung stoßen (Akzeptanz).
Ausgewählte Sofortmaßnahmen sollen wesentliche, grundlegende Impulse für den Hitzeschutz der Stadt als auch für die Umsetzung des Gesamtkonzeptes bewirken und werden von der Steuerungsgruppe zum Hitzeaktionsplan fokussiert.